Wald bei Gönnersdorf mit Fagus sylvatica. © STH, 8.3.2011.


Eichenwald mit Ilex


Waldgebiet Reuterslei mit Quercus petraea. © STH, 3.3.2016.


Stechpalmen (Ilex aquifolium) zeigen ein sich wiederholendes Wuchsbild. Sie wachsen selten als Einzelpflanzen, sondern fast immer in Gruppen, innerhalb derer sich einzelne Pflanzen besonders stark entwickeln.

Das lässt auf eine starke eigene Verbreitung durch Fruchtfall schließen. Die roten Beeren werden aber sicher auch durch Vögel verbreitet.


Baumformen sind eher selten, die Stechpalme oder Hülse (Ilex aquifolium) ist aber langlebig und kann zu einem 15 m hohen kegelförmigen Gehölz werden.
Sie ist sehr langsamwüchsig, aber ausschlagfähig.

Die Zweige haben eine glatte und kahle, grüne Rinde, der Stamm eine glatte graue Rinde.


Ihr ganzes Erscheinungsbild ist durch die dunkle, immergrüne, wechselständige Belaubung gekennzeichnet.
Besonders auffällig geformt sind die bewehrten, unteren Blätter: ihr stark gewellter Rand mit seinen langen Blattdornen macht sie zu einer perfekten Abwehreinrichtung. Im oberen Bereich des Gehölzes dominieren dagegen oft glatte und fast unbewehrte Blattränder.

Mit diesem Schutz gegen Tierfraß wurde diese Art im Eichen-Hainbuchenwald ('Carpinetum-betuli') als Weideunkraut infolge dessen früherer Nutzung als Hudewald in ihrer Ausbreitung stark gefördert.

Sie ist Charakterpflanze der Atlantischen (maritim beeinflussten) Florenregion in Europa mit Laubwaldgesellschaften, bildet aber einen nur sehr zerstreuten Unterwuchs.



Laub und Früchte


Waldgebiet Reuterslei. © STH, 3.3.2016.


Stechpalmen sind übrigens zweihäusig. Ihre Blütezeit ist im Mai und Juni.

Die Blüten sind vierzählig (auch die Staubblätter und Fruchtknoten).

Aus ihnen entwickeln sich rote, fleischige, viersamige, beerenartige Früchte, die als mehrkernige Steinfrucht definiert werden. Die Früchte sind - jedenfalls für Menschen - giftig!

Der winzig kleine Embryo reift nicht am Baum, sondern am Boden durch Verbrauch des großen Endosperms [-> F.-G. Schroeder: Lehrbuch der Pflanzengeographie].

Der Samen keimt folglich erst nach 2 Jahren.



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